Schriftenreihe

des Stefan Zweig Zentrum Salzburg

In regelmäßigen Abständen publizieren wir unsere Forschungsergebnisse in einer eigenen Reihe, die im Verlag Königshausen & Neumann (Würzburg) erscheint. Alle Bände sind im Stefan Zweig Zentrum erhältlich.

Band 1: Das Buch als Eingang zur Welt

Herausgeber: Joachim Brügge

Der vorliegende Band „Das Buch als Eingang zur Welt“ begründet die Schriftenreihe des im Jahr 2008 neu gegründeten Stefan Zweig Centres Salzburg (SZCS). Die Schriftenreihe widmet sich nicht nur dem herausragenden Weltbürger, Humanisten, Schriftsteller und großen Europäer Stefan Zweig, sondern auch aktuellen Themen des 21. Jahrhunderts, die Zweig in seinem Werk schon vorgeahnt hatte. In diesem Sinne beziehen sich die drei thematischen Schwerpunkte „Stefan Zweig und Salzburg“, „Judentum und Pazifismus“ und „Geschichte und Kulturgeschichte“ auf Person und Werk Stefan Zweigs sowie auf aktuelle gesellschaftliche und wissenschaftliche Fragestellungen. 

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Band 2: Ich liebte Frankreich wie eine zweite Heimat

Neue Studien zu Stefan Zweig 
„I´amais la France comme ma seconde patrie.” Actualité(s) de Stefan Zweig

Herausgeber: Régine Battiston und Klemens Renoldner 

Die Studien dieses Bandes nehmen die ungebrochene Faszination des französischen Publikums für Stefan Zweig zum Anlass, sein Werk neu zur Diskussion zu stellen. Sie erkunden die vielfältigen Beziehungen Stefan Zweigs zu Frankreich und zur französischen Kultur. Untersucht werden in den Beiträgen Zweigs Frankophilie, seine Begeisterung für die französische Revolution und sein europäisches Engagement. Es werden aber auch neue Perspektiven geboten, wenn es um sein Talent als Biograph und seine Freundschaftstreue geht, um seine schier unerschöpfliche Korrespondenz, insbesondere auch mit französischen Schriftstellern und Künstlern. Der Band legt zudem Studien zur Genese einzelner Werke vor und bietet einige neue Interpretationen seiner bedeutendsten Novellen.

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Band 3: Stefan Zweig – Neue Forschung

Herausgeber: Karl Müller

„Stefan Zweig – Neue Forschung“ nennt sich eine Vortragsreihe am Stefan Zweig Centre der Universität Salzburg. Bisher in der Forschung zu wenig beachtete Aspekte von Leben und Werk werden dabei thematisiert. So etwa wird Zweigs biographisches Erzählen sowohl als Beitrag zur Auseinandersetzung mit der eigenen Psyche als auch als kritische Antwort auf die damals grassierende biographische Mode der Heldenbiographik erkennbar, oder es werden die widersprüchlichen Rollen, die Zweig währen des Ersten Weltkrieges erprobte, anhand seiner kaum bekannten Zeitungsartikel für die Neue Freie Presse untersucht. Nicht weniger aufschlussreich ist die Auseinandersetzung mit Zweigs freundschaftlichem Verhältnis zu Sigmund Freud. Auch die durch die Optik der Emigrantin Hannah Arendt gesehene Welt von Gestern wird zum Thema. 

Sicherlich ist der erstmalige Abdruck der aus den Jahren 1918-1921 stammenden Korrespondenz Stefan Zweigs mit Alfred Hermann Fried (1864-1921), dem Friedens-Nobelpreisträger des Jahres 1911, ein außergewöhnliches Ereignis. 

Den Abschluss des Bandes bilden drei Beiträge über Stefan Zweigs Verhältnis zur Musik, zu Komponisten und Musikern sowie zu den Vertonungen einiger seiner Gedichte. 

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Band 4: Zweigs Theater

Herausgeber: Birgit Peter und Klemens Renoldner

Im Jahr 1908 erlebte Stefan Zweig am Hoftheater in Dresden die Uraufführung seines ersten Schauspiels. Auf Tersites, dem Trauerspiel in drei Aufzügen, sollten neun weitere Theaterstücke folgen. Sie sind unterschiedlichen Dramaturgien verpflichtet und waren zu Lebzeiten des Autors auf den Bühnen Deutschlands und Europas erfolgreich. Heute sind diese Dramentexte, sieht man von der Komödie Volpone ab, in Vergessenheit geraten. Aber Zweigs Stücke machen nicht nur einen wesentlichen Bestandteil seines Werkes aus, sondern wir können in ihnen sein lebensgeschichtliches und poetologisches Programm ebenso entdecken wie in seinen Erzählungen und den historisch-biographischen Studien.  

Der Band Zweigs Theater bietet erstmals einen systematischen Überblick über das dramatische Schaffen des österreichischen Schriftstellers. Im Zentrum stehen Analysen und Untersuchungen zu den einzelnen Stücken. Auch Zweigs Arbeit als Librettist für Richard Strauss´ Oper Die schweigsame Frau sowie seine Tätigkeit als Übersetzer von Dramen Emile Verhaerens, Romain Rollands und Luigi Pirandellos werden untersucht. Die Verfasser der Beiträge sind Historiker, Theater- und Literaturwissenschaftler aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. 

Im Anhang des vorliegenden Bandes werden verstreut publizierte Texte Zweigs veröffentlicht, die sich mit verschiedenen Fragen des Theaters befassen. 

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Band 5: Zweigs England

Herausgeber: Rüdiger Görner und Klemens Renoldner 

Dass Stefan Zweig mit Geschichte und Literatur Großbritanniens vertraut war, ist dank seiner Biographie über Maria Stuart und seinen Komödienbearbeitungen nach Ben Jonson bekannt. Tatsächlich aber hatte er eine ausgesprochen enge Verbindung mit der Kultur des Landes. So war er mit britischen Schriftstellern, bildenden Künstlern, Journalisten und Verlegern in freundschaftlicher Verbindung und veröffentlichte mehrere Studien zur englischen Literatur. 

Mehr als sechs Jahre, von 1934 – 1940, lebte Stefan Zweig im englischen Exil, zuerst in London, die letzten Monate in Bath. Hier heiratete er 1939 seine Sekretärin Lotte Altmann. Sie nahmen die britische Staatsbürgerschaft an, verließen aber Europa Ende Juni 1940. 

Der vorliegende Band, der aus einer im Juni 2012 in London veranstalteten internationalen Tagung hervorgegangen ist, versammelt Studien über Stefan Zweig und sein Verhältnis zur englischen Literatur, insbesondere zu Lord Byron, Charles Dickens und zu Zweigs Bearbeitungen von Jonsons Komödien Volpone und Die schweigsame Frau. Auch die Biographie über Maria Stuart und die englischen Exiljahre sind Gegenstand der hier vorgelegten Untersuchungen. Zudem werden erstmals die Briefe zwischen Stefan Zweig und William Rose veröffentlicht. Ergänzt wird der Band mit Beiträgen zur Rezeptionsgeschichte sowie mit Aufsätzen über den Autographensammler Zweig. 

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Band 6: Positionen der Moderne

Herausgeber: Martina Wörgötter 

Um Stefan Zweig in der Moderne zu verorten, beruft man sich gerne auf altbekannte Topoi wie die Gunst Theodor Herzls, die Rivalität mit Hugo von Hofmannsthal, die Bekanntschaft mit Arthur Schnitzler und James Joyce oder die Bewunderung für Sigmund Freud und die Psychoanalyse. Die ‚Modernität‘ des Autors und seiner Schriften wird dabei jedoch immer wieder in Zweifel gezogen. In Band 6 der Schriftenreihe des Stefan Zweig Centre Salzburg geben nun Arbeiten internationaler Wissenschaftler/innen neue Einblicke in bislang unbeachtet gebliebene Relationen, die Stefan Zweig unmissverständlich als einen Akteur der Moderne erkennbar machen – im Blick auf verschiedene Positionen, die sich in einer künstlerischen und intellektuellen Figur kreuzen. 

Mit Beiträgen von Antje Büssgen (Louvain), Konstanze Fliedl (Wien), Arturo Larcati (Verona/Salzburg), Jacques Le Rider (Paris), Stephan Resch (Auckland) und Reinhard Urbach (Wien). Enthalten ist in dem vorliegenden Band außerdem die deutsche Übersetzung von Jean-Pierre Lefebvres Vorwort zu der 2013 im Verlag Gallimard (Paris) erschienenen französischen Gesamtausgabe von Stefan Zweigs erzählerischem Werk. Die Aufnahme in die renommierte Collection Bibliothèque de la Pléiade beweist, dass Zweig in der französischen Rezeption längst als ‚Klassiker der Moderne‘ gilt. 

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Band 7: Jüdische Relationen

Herausgeber: Mark H. Gelber, Elisabeth Erdem und Klemens Renoldner

Die Auseinandersetzung Zweigs mit jüdischen Themen und Angelegenheiten weist unterschiedliche Intensität auf und hinterlässt zahlreiche Spuren. Seine Biographie und sein literarisches Werk sind nicht nur auf vielfältige Weise mit den jüdischen Milieus Wiens verbunden: Zweig versucht auch im Dialog mit jüdischen Künstlern und Intellektuellen in anderen Städten Europas seine ästhetische Position zu finden. 

In Zweigs literarischem Werk erkennen wir ein Pendeln zwischen Nähe und Distanz zum Judentum. Jüdische Figuren, Themen und Motive nehmen hier eine bedeutende Rolle ein. In der germanistischen Forschung wurde bisher aber vor allem die Distanz Zweigs zum Judentum betont. 

Der Band Stefan Zweig – Jüdische Relationen, der aus einer im November 2015 in Salzburg veranstalteten internationalen Stefan-Zweig-Konferenz hervorgegangen ist, versammelt eine Auswahl von Studien zu Zweigs Auseinandersetzung mit dem Judentum. Im Zentrum der systematischen und kritischen Erörterung dieses Themas stehen neben biographischen Untersuchungen, wie etwa der Beleuchtung des jüdischen Aspekts in Zweigs Freundschaften zu verschiedenen Persönlichkeiten, auch werkimmanente Studien, etwa zu Jeremias, Schachnovelle, Die Welt von Gestern, sowie rezeptionsgeschichtliche Untersuchungen, wie Zweigs Beschäftigung mit jiddischer Literatur. 

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Band 8: Stefan Zweig und der Europa-Gedanke

Herausgeber: Stephan Resch

Stefan Zweig wird weithin als unpolitischer Schriftsteller betrachtet, der sich bewusst von Stellungnahmen zu tagespolitischen Fragen fernhielt. Gleichzeitig hält sich in der Forschung nach wie vor der Begriff des „großen Europäers Stefan Zweig“. Derlei generalisierende Einordnungen haben sich für eine systematische Beschäftigung mit Zweigs Europa- und Pazifismusbegriff als hinderlich erwiesen, weil sie bisweilen zu einer unkritischen, auf Anekdoten basierenden Verklärung bzw. Verurteilung von Zweigs politischen Positionen beigetragen haben. Bei näherer Betrachtung können zahlreiche Hinweise darauf gefunden werden, dass Stefan Zweig das politische Zeitgeschehen nicht nur aufmerksam verfolgte, sondern den Wunsch nach europäischer Verständigung und der Überwindung nationalistischer Denkmuster auch zunehmend konsequent artikulierte. Die Spannungszustände, die sich aus dem Wunsch nach privater Zurückhaltung und gefühlter moralischer Verantwortung eines weltbekannten Schriftstellers ergeben, sind dabei stets präsent. Anhand von veröffentlichten wie unveröffentlichten Dokumenten und der Analyse ausgewählter literarischer Werke soll mit dieser Studie ein differenziertes Bild von der Genese und Entwicklung des Zweig’schen Europabegriffs gezeichnet werden. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Korrespondenz mit und die Rezeption von prominenten zeitgenössischen Pazifisten und Europabefürwortern gelegt.

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Band 9: "Am liebsten wäre mir Rom!"

Herausgeber: Arturo Larcati und Klemens Renoldner

Italien war für Stefan Zweig eine der großen Kulturnationen. Er liebte die italienische Sprache und die Werke der italienischen Kunst. In der Vergangenheit Italiens, Antike und Renaissance, sah er die Wurzeln der europäischen Kultur. Auf mehreren Reisen und durch die Begegnungen mit Künstlern und Intellektuellen entdeckte er dieses Land als eine Wahlheimat. Als Zweig im Februar 1934 Salzburg verließ, nannte er Rom als die ideale Stadt für sein Exil. Aber ein Italien unter Mussolini kam freilich nicht in Betracht. 

Dieser Band, der aus einem Stefan-Zweig-Symposium in Meran entstanden ist, dokumentiert das Italien-Bild des Autors. Untersucht wird Zweigs Auseinandersetzung mit den Autoren der italienischen Literatur, von Dante über D’Annunzio bis zu Silone und Pirandello. Es wird jenen intertextuellen Beziehungen nachgeforscht, die ihm als Inspirationsquellen für sein eigenes Werk dienten. Auch seine Verbindungen und Freundschaften zu italienischen Künstlern – vor allem während des Faschismus – werden dargestellt. 

Im Anhang werden Zweigs bisher nicht in Buchform erschienene Aufsätze zur italienischen Literatur und Kultur veröffentlicht.  

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Band 10: "Es ist wirklich schade um dieses Paradies"

Herausgeber: Arturo Larcati

In einem Brief vom Juli 1935 schreibt Stefan Zweig, dass die politischen Ereignisse seine Vorstellung von Italien als einer Wahlheimat zunichte gemacht haben. Der Band rekonstruiert zunächst den Beitrag Zweigs zum Mythos Italien, die Darstellung von Motiven und Gestalten aus der italienischen Geschichte und Kultur in Lyrik und Prosa. Dargestellt wird auch die Freundschaft mit dem Veroneser Maler Alberto Stringa sowie die lebenslange Beschäftigung mit Dante Alighieri, der in den schwierigen Zeiten des Exils zur Identifikationsfigur wird. Dass die Politik schon früh der Liebe zu Italien im Wege steht, zeigt die zwiespältige Beziehung Zweigs zu Gabriele D’Annunzio, den er als Autor zwar schätzt, allerdings als nationalen Dichter, der 1914 den Krieg gegen Österreich befürwortete, an den Pranger stellt.

Der Hauptteil des Bandes umreißt Zweigs komplexes Verhältnis zum italienischen Faschismus: Von den Ambivalenzen im Zusammenhang mit dem sogenannten „Fall Germani“ und dem berüchtigten Dankesbrief an Mussolini über die Identifikation mit Benedetto Croce als Vorbild eines nicht-militanten Antifaschismus, bis hin zu der herzlichen Solidarität mit politisch Verfolgten, insbesondere den Übersetzern und Freunden Lavinia Mazzucchetti und Enrico Rocca. Abschließend werden die Reaktionen von italienischen Freunden auf den Suizid Stefan Zweigs und auf seine Erinnerungen, Die Welt von Gestern, dargestellt. Sie markieren die Anfänge einer zuerst schwierigen, dann aber immer erfolgreicher werdenden Rezeption des Autors in Italien.

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Band 11: Schachnovelle

Stefan Zweigs letztes Werk neu gelesen

Herausgeber: Margit Dirscherl und Laura Schütz

1941 plante Stefan Zweig, wie wir aus einem seiner Briefe wissen, „eine kleine abseitige Novelle“. 75 Jahre nach der Erstveröffentlichung der Schachnovelle ist ihre Bedeutung immens, weit über den deutschen Sprachraum und den akademischen Diskurs hinaus. Zweigs letztes Werk hat Millionen Leser gefunden, wurde in über vierzig Sprachen übersetzt, mehrfach dramatisiert und verfilmt, findet sich auf Lehrplänen und Büchertischen.

Dennoch wirft die Schachnovelle weiterhin grundlegende Fragen auf. Wohin ist das Schiff, auf dem sich der ungleiche Wettkampf zwischen dem Weltmeister Czentovic und dem von seiner Gefangenschaft gezeichneten Dr. B. abspielt, überhaupt unterwegs? Und wer erzählt die Binnengeschichten? Der Band gibt Antworten auf bislang ungestellte Fragen und versammelt komparatistische und intermediale Lesarten der Novelle sowie Perspektiven der Narratologie, Raumsemantik, Schachgeschichte, Psychologie, Gender Studies und Politikgeschichte. Die so gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen neue Sichtweisen auf ein vertrautes Buch.

Mit Beiträgen von Anja Gerigk, Rüdiger Görner, Sven Hanuschek, Oliver Jahraus, Annette Keck, Michaela Nicole Raß, Laetitia Rimpau, Daniela Strigl, James Vigus und Kay Wolfinger.

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Band 12: Stefan Zweig - Das Exil-Projekt

Herausgeber: Elisabeth Erdem, Juliana P. Perez und Pedro Tavares

Die literarischen Arbeiten von Stefan Zweigs letzten Jahren sind zwischen zwei Pole gespannt: Überprüft der Autor im Rückblick einerseits, welche Werte aus Europa und der Habsburger-Monarchie sein Leben und Werk geprägt haben, so stellt sich nach der Zerstörung Europas durch Nationalismus, Faschismus und Krieg andererseits die Frage, wie man im Exil eine neue Existenz als Schriftsteller definieren kann. Mit jedem Text, unabhängig von Genre und autobiographischer Relevanz, setzt Zweig neu an, diese Dialektik von Vergangenheit und Zukunft zu erörtern.
In diesem Sinne versucht der vorliegende Band Stefan Zweigs Werk zwischen 1934 und 1942 als ein komplexes Exil-Projekt zu verstehen. Das vielschichtige Œuvre dieser Jahre – es umfasst historische Studien ebenso wie Roman und Novelle, darüber hinaus auch Vorträge und Essays, nicht zuletzt das Brasilien-Buch und die autobiographischen Erinnerungen in Die Welt von Gestern – wird als ein umfassender Versuch Zweigs verstanden, eine Neudefinition seiner Autorschaft vorzunehmen und sich damit als Intellektueller im Exil zu positionieren.

Mit Beiträgen von Tito Lívio Cruz Romão, Jeroen Dewulf, Elisabeth Erdem, Helmut Galle, Arturo Larcati, Werner Michler, Juliana P. Perez, Klemens Renoldner, Stephan Resch, Daniela Strigl, Pedro H. Tavares und Martina Wörgötter.

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Band 13: »Meine geistige Heimat«. Stefan Zweig im heutigen Europa

Herausgeber: François Genton, Herta Luise Ott, Matjaž Birk und Thomas Nicklas

Stefan Zweig war nicht nur ein ›großer‹ und mondäner Europäer, sondern auch ein unermüdlicher Beobachter und bei allem Idealismus schlussendlich hellsichtiger Kämpfer für die europäische Sache. Inwiefern hat sein Denken auch unser heutiges Europa mitgeprägt? Welche Vorstellung von der Geschichte des Kontinents und der auf ihm lebenden Nationen und Gesellschaften vermitteln seine heute noch durchaus populären Europa-Schriften? Inwiefern bestätigen oder widerlegen sie bestehende Ordnungsvorstellungen? Dem europäischen Idealismus Stefan Zweigs und der Frage nach dessen in politischer und sozialer Hinsicht eventuell von der Zeit diktierter Bedingtheit und Begrenztheit wird in dem Band ideologiekritische Aufmerksamkeit geschenkt. Ausgehend vom Begriff der »geistigen Heimat«, den der Emigrant in seinem Abschiedsbrief verwendete, soll die Problematik eines sich »über die Kultur« entwerfenden Europas aufgerollt werden, das mit dem im Sinne des berühmtem Memorandums von Jean Monnet vom 3. Mai 1950 nur aus einer »unmittelbaren Aktion« hervorgehenden Europa kontrastiert. ForscherInnen aus sieben Ländern setzen sich in diesem Buch mit der Bedeutung der Schriften Zweigs für die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft Europas auseinander.

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Band 14: Stefan Zweig. Zwiesprache des Ich mit der Welt. Schriften zu jüdischer Literatur, Kunst, Musik und Politik

Herausgeberin: Eva Plank

Lange Zeit wurde in der Wissenschaft der jüdischen Identität Stefan Zweigs wenig Beachtung geschenkt, betonte er doch selbst zeitlebens seine weltbürgerliche Offenheit. Dieser Band macht deutlich, wie vernetzt der assimilierte jüdische Schriftsteller mit jüdischen Kunstschaffenden seiner Zeit war und wie verpflichtet er sich seinem geprüften Volk fühlte.
Die 170 weitgehend unbekannten Texte Stefan Zweigs in dieser Sammlung umfassen einen Zeitraum von den Anfängen des Schriftstellers bis kurz vor seinem Tod und geben Einblick in das Leben und Wirken jüdischer Schriftsteller, Musiker, bildender Künstler und Politiker in den ersten vier Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.
Die publizistische Tätigkeit beleuchtet Stefan Zweigs intensive Beschäftigung mit Werken unterschiedlicher Genres und betont neben seiner eigenen Schaffenskraft seine Wertschätzung gegenüber Kunstschaffenden seiner Zeit, denn Künstler und deren Werke zu würdigen sowie unbekannte Schriftsteller bekannt zu machen, ist das Ziel dieser kleinen literarischen Formen.
Die politische Entwicklung und der aufkommende Antisemitismus in Europa wurden von Stefan Zweig vor allem ab den 1930er Jahren des vorigen Jahrhunderts in Statements, Interviews, Aufrufen und Briefen thematisiert. Auch diese Dokumente verdeutlichen, wie sehr die jüdische Identität sein Denken und Handeln prägte und sein Engagement für die Anliegen und die Nöte seines Volkes in schweren Zeiten bestimmte.

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Band 15: Friderike ›Zweig‹ und weibliche Intellektualität im frühen 20. Jahrhundert

Herausgeber: Deborah Holmes und Martina Wörgötter

Friderike Zweig (geborene Burger, verheiratete und geschiedene Winternitz) kennt man heute vor allem als die erste Frau des Weltautors Stefan Zweig. Kaum bekannt ist hingegen ihr eigenes Wirken als Schriftstellerin, Journalistin, Übersetzerin, Friedensaktivistin und vieles mehr. In dem vorliegenden Band werden ihr Leben und Werk erstmals umfassend in den Blick genommen. Dabei gerät, wenn es darum geht, Friderike ›Zweig‹ als Künstlerin und Geistesarbeiterin zu begreifen, eine ganze Generation von Frauen in den Fokus. Allgemeine sozial- und diskursgeschichtliche Fragestellungen nach den Voraussetzungen weiblicher Kreativität und Intellektualität in der Moderne bilden die Grundlage dafür. So wird mit Blick auf die Literatur- und Kulturgeschichte Friderike ›Zweigs‹ Potential im Kontext weiblicher Emanzipationsbewegungen herausgearbeitet.
Mit Beiträgen von Johanna Gehmacher, Christa Gürtler, Deborah Holmes, Simone Lettner, Marlen Mairhofer, Clemens Peck, Brigitte Spreitzer-Fleck, Sabine Veits-Falk, Martina Wörgötter und Lina Maria Zangerl.

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Band 16: Stefan Zweig und Jakob Wassermann. Eine Lebensbekanntschaft im Licht ihrer Korrespondenz (1908-1933)

Herausgeber: Marlen Eckl und Jeffrey B. Berlin

»(I)ch habe einen harten Weg zurückgelegt. Sie sind ein Kind des Luxus«, schrieb Jakob Wassermann Stefan Zweig im März 1912. Der 1873 im fränkischen Fürth geborene Wassermann war in einem von Armut und Lieblosigkeit geprägten kleinbürgerlichen Elternhaus aufgewachsen. Erbittert hatte er darum kämpfen müssen, seinen Weg zu finden, um sich eine schriftstellerische Existenz aufzubauen. Der acht Jahre jüngere Wiener Zweig hingegen stammte aus einer wohlhabenden, großbürgerlichen Familie. Mit der nötigen finanziellen Absicherung im Hintergrund wurde es ihm leicht gemacht, in der Literatur Fuß zu fassen. Ungeachtet der biographischen Unterschiede entwickelte sich eine beständige Bekanntschaft mit zeitweisen Unterbrechungen zwischen den beiden, die bis kurz vor Wassermanns Tod dauerte. Sie beruhte auf Wertschätzung und Respekt für den jeweils Anderen und sein literarisches Werk sowie dem Wissen, dass sie als Juden gemeinsame Erfahrungen teilten. Die Lebensbekanntschaft und der unveröffentlichte Briefwechsel zwischen Wassermann und Zweig sind bisher noch weitgehend unbeachtet geblieben. Die nähere Beleuchtung der kollegial-freundschaftlichen Verbindung veranschaulicht jedoch das Schicksal zweier jüdischer Schriftsteller, die zwischen zwei Weltkriegen auf ungleichen Wegen zu den bekanntesten Vertretern der deutschen Literatur ihrer Zeit wurden. Die äußeren Umstände zwangen sie immer wieder dazu, sich über das literarische Schaffen hinaus mit der jüdischen Identität und der Bedrohung der eigenen Existenz auseinanderzusetzen. Indem ihre Leben gegensätzlich waren und sich zugleich einander in manchen Aspekten ergänzten, kann die Betrachtung der Lebensbekanntschaft einen Beitrag dazu leisten, die Geschichte dieser prägenden Generation jüdischer Autoren um einen wenig erforschten Aspekt zu vervollständigen.

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