Stefan Zweig: Weltbürgertum aus den Quellen des Judentums
Vortrag Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel (Universität Tübingen)
„Stefan Zweig: Weltbürgertum aus den Quellen des Judentums“
Dass Stefan Zweigs Werk ein weltbürgerliches Profil aufweist, ist vielfach bekannt. Er gilt als Paneuropäer und Kosmopolit. Sein Werk hat denn auch über den deutschen Sprachraum hinaus international große Beachtung gefunden. Seine jüdische Herkunft dagegen gilt als für Leben und Werk ohne Belang, abgestoßen, überwunden.
Die neuere Zweig-Forschung dagegen hat auf der Basis vieler literarischer und biographischer Dokumente ein Doppeltes zeigen können: Zweig blieb sich, bei zunehmendem Antisemitismus in den zwanziger Jahren in Deutschland und Österreich, nicht nur seiner Zugehörigkeit und Verbindung zum jüdischen Volk bewusst, er begründete sein Weltbürgertum auch aus den Quellen des Judentums, so wie er es verstand.
„Unser Geist ist Weltgeist“: dieser Ruf war für ihn Ausdruck einer „weltbürgerlichen Berufung“, einer übernationalen „Mission“ des jüdischen Volkes. Deshalb bejahte Zweig ausdrücklich ein jüdisches Leben unter den Weltvölkern und hielt bis zum Ende an seiner Überzeugung fest, dass die Gründung eines eigenen jüdischen Staates in Palästina nicht die einzige Option für Juden sein dürfe.
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